Peter Gasser und Enzo Nicolodi erzählen

„Wenn man eine Arbeit gern macht, dann zählen die Stunden nicht“

Begegnung mit Enzo Nicolodi und Peter Gasse

Begegnung mit Enzo Nicolodi und Peter Gasser

Das schulübergreifende Projekt zur Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert ist in die dritte Runde gegangen. Nach Senator Karl Zeller und Alexander-Langer-Freund Edi Rabini standen diesmal der Meraner Politiker und Publizist Enzo Nicolodi und Dr. Dr. Peter Gasser, der fast 20 Jahre lang die Außenstelle des Lande in Rom geleitet hat, den Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse Bauwesen und des Liceo Pedagogico „Gandhi“ Rede und Antwort.

Die Schüler/innen hatten für den Vormittag mehrere Referate vorbereitet, in denen sie die Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert Revue passieren ließen. Peter Gasser berichtete aus seinem bewegten Leben und über seine Erfahrungen in Rom, wo er studiert und dann auch fast 30 Jahre unter anderem als Sekretär der gemischten Fraktion im Parlament gearbeitet hatte. „Wenn man eine Arbeit gern macht, dann zählen die Stunden nicht“, sagte er und erzählte von seinen Erlebnissen und Aufgaben als „Botschafter“ Südtirols in Rom. Ein Arbeitstag mit 14 Stunden war für ihn keine Last. Anfangs konnten sich die Wenigsten in den römischen Ministerien unter Südtirol etwas vorstellen, erzählte Gasser. „Welche Firma vertreten Sie“, lautete da auch zuweilen die Frage, die ihm von den Beamten gestellt wurde. Politik sei damals – zu seiner Zeit – allerdings aus Liebe zur Heimat und mit Leidenschaft gemacht worden. Heute zählten bedauerlicherweise oft mehr das Geld und die Macht.

Enzo Nicolodi erzählte von seinem Vater, der niemals ein negatives Wort über die deutsche Volksgruppe geäußert habe, trotz negativer Erfahrungen, etwa als die Familie über Nacht in Lana aus der Wohnung geworfen wurde. Er rief die Schüler/innen dazu auf, sich am öffentlichen Leben zu beteiligen und sich zu engagieren. Dass Südtirol nicht der Nabel der Welt sei, darauf wies Peter Gasser abschließend hin. Vielmehr sollten junge Menschen die Augen öffnen für die großen Probleme der Welt.

Die Referenten und ihr Publikum

Die Referenten und ihr Publikum

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