„Nathan der Weise“ im Stadttheater – Theatertag der 4. Klassen

nathanLessings berühmtes Schauspiel „Nathan der Weise“ stand heuer auf dem Programm des Theatertags der vierten Klassen. Das Stück war lange Zeit Pflichtlektüre an den Oberschulen und behandelt eine sehr aktuelle Thematik. Geht es doch darum, wie wir in einer globalen und multikulturellen Welt miteinander umgehen und welche Rolle Religionen dabei spielen.

Das Stück spielt in Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge und verdeutlicht, dass alle Menschen Brüder und Schwestern sind, unabhängig von ihrer Religion, Herkunft, Hautfarbe. Wenn man bedenkt, dass Lessing das Stück vor 200 Jahren geschrieben hat, dann muss man dem deutschen Aufklärer großen Respekt zollen. Leider sind wir heute noch weit davon entfernt, jene Toleranz und Humanität aufzubringen, die Lessing im „Nathan“ verdeutlicht.
Die Aufführung durch das „Consol“-Theater Gelsenkirchen im Stadttheater von Meran war zwar keine Glanzleistung, aber durchaus schülergerecht und traf den Kern der Thematik. Im Mittelpunkt standen die tägliche (schwierige) Arbeit an der menschlichen Begegnung sowie die Frage nach der Identität. Das Original wurde deutlich gekürzt und für Jugendliche bearbeitet. Bühnenbild und Kostüme waren spartanisch, vieles wurde nur angedeutet. Einstieg und Schluss stellten einen Bezug zur Gegenwart her. Für die Schüler/innen war der Vormittag insgesamt eine gute Veranschaulichung ihrer Klassenlektüre.

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