Eine andere Welt – die Tagung aus Schülersicht

LandschaftHier noch als Nachberichte:
Zwei berichtende Texte von Schülern der TFO auf die Tagung am Memorial Day am 27. Januar 2020.

Bericht 1: Von Leon Kofler, Alex Ausserer und Michael Lobis, 4AEL

Bericht 2: Schwellensattl Julian, Sieder Fabian, Verdorfer Martin, Karasani Daniel, 4AEL

BERICHT 1

„Menschen lassen sich nur über die Brieftasche erziehen“
Tagung: „Eine andere Welt ist möglich! Wie die Klimakrise lösen und nachhaltig leben?“
Von Leon Kofler, Alex Ausserer und Michael Lobis, 4AEL

Schon seit 10 Jahren wird anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau an der TFO und am RG Meran eine Tagung zu einem aktuellen Thema abgehalten. Das heurige Thema lautete Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Eingeladen waren mehrere Experten zu diesem Thema, darunter Olivia Kieser, Klimaaktivistin und Leiterin der Green Mobility in Südtirol, Andrea Marastoni, ein Bozner Architekt, Georg Niedrist, Klimaforscher an der EURAC, Paolo Renner, Theologe und Professor in Brixen, Günther Reifer, Gründer des Terra Instituts und Harald Stauder, Bürgermeister von Lana und Unternehmensberater.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Direktor Weis folgte eine kurze Einführung in die Tagung durch Prof. Walter Pichler, welcher einen Bezug zwischen dem Auschwitz-Gedenken und der Klimafrage herstellte.

Prof. Di Gennaro stellte die neugegründete Arbeitsgruppe „Nachhaltige Schule“ vor. Er berichtete von einer 40-prozentigen Reduktion des Restmülls an der Schule durch die Entfernung des Wasserautomaten. Außerdem stellte er die Schwerpunkte der nächsten Tätigkeiten vor.

Nach einer Präsentation und Vorstellung der Aufgaben und Dienstleistungen des internationalen sozialen Netzwerkes Rotary durch Andreas Eisenkeil, Präsident von Rotary Meran, stellte Vizedirektor Josef Prantl die Gäste vor. Es folgte die Podiumsdiskussion, welche von Eberhard Daum moderiert wurde.  In der Diskussion ließ jeder Experte seinen Standpunkt durchklingen und drückte seine Meinung zum Tagungsthema aus. Es überzeugten vor allem Günther Reifer und Andrea Marastoni, welche auch mit viel Applaus belohnt wurden.  Nach dieser interessanten Diskussion wurden aktuelle Themen zur Klimakrise und zur Nachhaltigkeit mit den Experten und Schülern in Tischgruppen diskutiert.  Mit einer Schlussrunde endete die interessante Tagung.

 

BERICHT 2

Hochaktuelles Thema zum Memorial Day 2020
Tagung “Eine andere Welt ist möglich! Wie die Klimakrise lösen und nachhaltig leben?”

Ein Bericht von Schwellensattl Julian, Sieder Fabian, Verdorfer Martin, Karasani Daniel, 4AEL

„Es braucht ein Umdenken in vielen Bereichen”, lautete eine der Kernaussagen des Memorial Day, der am 27.01.2020 an unserer Schule stattfand. Am Memorial Day wird an unserer Schule alljährlich mit einem aktuellen Thema an die Befreiung des KZ‘s Auschwitz gedacht und das seit mittlerweile fast 20 Jahren. Dieses Jahr stand die Tagung im Zeichen des Klimawandels, bzw. der Klimakrise. Die Tagung wurde heuer in Zusammenarbeit mit dem Rotary Club Meran organisiert.

Andreas Eisenkeil, der Präsident von Rotary Meran, stellte die vielfältigen Aufgaben und Bemühungen seiner Organisation im Bereich des Klimaschutzes und der Jugendförderung vor.  Die Expertengruppe, die heuer zur Tagung eingeladen war, bestand aus Olivia Kieser, Projektleiterin bei Green Mobility Südtirol, Lanas Bürgermeister Harald Stauder, Architekt Andrea Marastoni, EURAC-Wissenschaftler Georg Niedrist, Günther Reifer vom Terra Institut Brixen, sowie Paolo Renner, Theologieprofessor und Leiter des Instituts “De Pace Fidei”.

Eingeladen waren alle 4. Klassen unserer Schule und heuer bekamen die Schüler erstmals die Möglichkeit mit den Experten auch in Tischgruppen miteinander zu diskutieren und Fragen zu stellen. Geleitet wurde die Veranstaltung vom bekannten RAI-Journalisten und Moderator Eberhard Daum. Zunächst stellten sich die Experten kurz vor und erläuterten nacheinander ihren Standpunkt.

So forscht Georg Niedrist an der EURAC im Matscher Tal im Vinschgau und ist der Meinung, dass der Rückgang der Gletscher bei uns in Südtirol das kleinste Problem des Klimawandels sei. Ein umso größeres Problem würde die sogenannte “Klima-Migration” sein. Dabei geht es darum, dass Menschen verschiedener Gebiete in der Nähe des Meeresspiegels in Zukunft flüchten müssen, da der Meeresspiegel durch den Klimawandel ansteigt und diese Gebiete überfluten wird.

Prof. Walter Pichler, welcher in die heurige Tagung einleitete, warnte, dass wir zukünftig weltweit mit bis zu 200 Millionen Klimamigranten rechnen müssen. Die Aktivistin Olivia Kieser pochte auf sofortiges Handeln, um die Folgen der globalen Erwärmung einzubremsen. Außerdem betonte sie, dass die “Fridays for Future” – Bewegung vor allem deshalb wichtig sei, weil sie die Menschen auf den Klimawandel aufmerksam mache.

Lanas Bürgermeister Harald Stauder hingegen stellte klar, dass die Politik grundsätzlich den Forderungen der Bevölkerung nachzukommen habe und ein größeres Interesse der Bevölkerung an Klimathemen der Politik ein Handeln erleichter. Unternehmensberater Günther Reifer war der Meinung, dass Unternehmen ihre Zielsetzung überdenken müssten und umweltfreundlicher werden sollten.

“Das Wir sollte im Mittelpunkt stehen und nicht das Ich”, so der Gründer des Terra-Instituts. Laut ihm sei diese alte Vision nicht mehr zeitgemäß, da mit einer veralteten Unternehmensphilosophie Umwelt und Nachhaltigkeit immer auf der Strecke blieben. Er betonte, dass immer mehr Kunden und Führungskräfte aber nachhaltig denken wollen, um sich der heutigen Situation anzupassen.

Die Sicht der Kirche vertrat der Theologe Paolo Renner. Er sprach über die zahlreichen Bestrebungen der Kirche klimafreundlicher zu werden, um “Gottes Schöpfung zu wahren und zu schützen”. Als Beispiel hierfür nannte er die zahlreichen klaren Aussagen des Papstes zum Umwelt- und Klimaschutz.

Andrea Marastoni wandte sich hingegen direkt an die Anwesenden. Der renommierte Bozner Architekt sprach von der Macht der Bürger die Zukunft in eine klimafreundliche Richtung zu lenken. So sollten Bauherren vermehrt auf Qualität statt Quantität setzen und auf die Nachhaltigkeit der Projekte achten. Auch sieht er die Architekten in der Pflicht, bei der Planung neuer Gebäude den ökologischen Aspekt in den Vordergrund zu rücken.

Nach einer relativ kurzen Diskussionsrunde konnten Schüler an Tischgruppen direkt Fragen an die Experten richten. In der anschließenden Schlussrunde verkündeten die Experten die Ergebnisse der Gespräche mit den Anwesenden.

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