Südtirols Autonomie ist wertvoll

Bomben1Für Südtirol gab es zwei Möglichkeiten: den Weg der Gewalt einzuschlagen, der in Chaos, Terror und Leid führt oder über Dialog und Kompromiss aus der Verschiedenheit der zwei Kulturen einen Reichtum zu machen. Rückblickend war die Situation nach dem Zweiten Weltkrieg in unserem Land keineswegs rosig. Dass es nicht zur Eskalation gekommen ist, dafür sollten wir dankbar sein, „denn aus Südtirol wäre leicht ein Nordirland geworden“, sagte Ex-Senator Oskar Peterlini kürzlich im Rahmen der Filmvorführung „Malgrado le bombe“ im Mehrzwecksaal für die fünften Klassen. 

Bomben2Der Film blickt auf die Jahre der Attentate zurück und lässt Historiker und Zeitzeugen dazu Stellung nehmen. An der anschließenden Diskussion  nahmen auch der ehemalige Senator und ANPI -Vorsitzende Lionello Bertoldi und der Historiker Carlo Romeo teil. „Gewalt erzeugt nur Gegengewalt“, gab Bertoldi zu bedenken und legte den Schüler ans Herz, die Werte, wie sie in der Verfassung verankert sind, zu schützen und zu verteidigen. „Bleibt wachsam“, sagte Bertoldi, in Hinblick auf den erstarkten Nationalismus und Fremdenhass in Europa. „Eure Aufgabe ist es, die Heimat EUROPA zu schaffen“, ermunterte er die Schüler.

Carlo Romeo erinnerte an die Bombenattentate der 1960er Jahre, die auch die SVP getroffen hätten. Die Einsetzung der 19er Kommission bedeutete Rettung in letzter Minute, die schließlich zur 2. Autonomie führte, „vor allem auch mit den Stimmen der Kommunisten“, wie Peterlini ergänzte. Die Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt Südtirols als Reichtum und Chance zu sehen, dazu ermunterten die Gäste am Ende der Begegnung.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.