Archive for the Lehrausgang Category

Gesprächskonzert im Stadttheater mit Cellistin Hayoung Choi

Kürzlich besuchten die Klassen 3 ABW und 5 ABW ein Gesprächskonzert mit der aus Südkorea stammenden Violoncellistin Hayoung Choi. Das Programm war kurz, aber anspruchsvoll. Zum Einstieg spielte sie ein typischen Solowerk für Cello, nämlich einen Ausschnitt aus einer Suite von Johann Sebastian Bach. Dann folgten mit Werken Krzysztof Penderecki (“Divertimento”) und Zoltán Kodály (Sonate op. 8) neuere Kompositionen und anspruchsvollere Kost. Diese führte sie mit einer kurzen Demonstration von Spieltechniken ein, z.B. dem „col legno“, das Schlagen der Rückseite des Bogens erzeugt einen perkussiven Klang.
Im Anschluss an die Werkauschnitte – am Abend gab es dann das volle Programm – stellte sich die junge Musikerin noch Fragen aus dem Publikum. So erfuhr das Publikum, dass die Künstlerin seit einem Monat ein teures Instrument aus der Barockzeit, nämlich eine Guarnieri spielt, die einem Mäzen gehört. Sie übe jeden Tag und sei über das Vorbild ihrer Mutter zum Cello gekommen.
Im Feedback zeigten sich viele Schülerinnen und Schüler der TFO vom Konzert angetan und bewunderten die Professionalität und die Technik der Künstlerin. Für manche ist es aber eine fremde und noch wenig zugängliche Klangwelt, doch in jedem Fall eine Erfahrung mehr. Für fast alle war es das erste „klassische“ Konzert, das sie miterlebt haben.
Hier ein kleiner Ausschnitt vom Schluss eines Bach-Tanzes:

Mit Schwung durch die (weiße) Woche: Erlebnisreicher Wintersporttag auf Meran 2000

Die Rodel war 2024 stark vertreten.

Gemeinschaft, Sport und Natur: Der Wintersporttag an unserer Schule hat Tradition und wird alljährlich von den Lehrpersonen für Sport und Bewegung organisiert. Heuer ging es auf Meran 2000, welches alle Schülerinnen und Schüler der TFO und die meisten Klassen des Realgymnasiums mit einem wunderschönen Tag und weißer Pracht begrüßte.  Die Klassen trafen sich um 8.30 Uhr in der Naif, um mit der größten Seilbahn Südtirols auf Piffing zu fahren. Während die einen den Tag mit Skifahren auf gut präparierten Pisten verbrachten, entschieden sich andere fürs Rodeln und wieder andere unternahmen einen ausgedehnten Spaziergang durch die winterliche Landschaft. Das leibliche Wohl kam auch nicht zu kurz, und die Restaurants auf Meran 2000 hatten an diesem Dienstag allerhand zu tun. Nach Mittag zeigte sich die Sonne in ihrer vollen Pracht und ließ die winterliche Berglandschaft erstrahlen, was gute Motive für das eine oder andere Foto lieferte. Der Wintersporttag der TFO und des RG erwies sich einmal mehr als gelungene Veranstaltung, die nicht nur sportliche Herausforderung bot, sondern auch die Gemeinschaft und den Teamgeist stärkte. Der Tag wurde so für viele zu einem ganz besonderen Schultag.

Die verdrängte Schuld – “L’armadio – Die Schande”

Einer ungewöhnlichen Theateraufführung wohnten vor einigen Tagen die Schüler der Klasse 5 ABW bei. Es war zweisprachig in Deutsch (plus Dialekt) und Italienisch angelegt und beschäftigte sich mit der verdrängten Aufarbeitung der NS-Geschichte nach dem 2. Weltkrieg. Das Stück mit dem Namen “L’armadio – Die Schande” von Flora Sarrubbo war als Zusammenarbeit von Theater in der Altstadt und Controtempo Teatro aus Bozen auch als Schüleraufführung gezeigt worden.
Mit dem Auftritt von historischen und fiktiven Personen sprang die Handlung immer wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit zwischen 1943 und beginnendem Kalten Krieg. Eine Frau recherchiert in alten Akten im „Armadio della vergogna“ – unter diesem Namen ist der Schrank bekannt – und lässt während der Lektüre wie vor ihrem inneren Auge die Figuren entstehen bzw. auftreten, darunter sowohl Täter wie Opfer.
Das Stück geht auf eine historische Begebenheit zurück, und zwar auf einen Schrank, der über Jahrzehnte verschwunden war und in den 90er Jahren in Rom wieder auftauchte. Die liegen gebliebenen tausenden Fälle von Verbrechen haben auch mit dem Durchgangslager in Bozen und Südtiroler*innen zu tun.
Die Schüler hatten am Ende bei einer Feedbackrunde mit ihrem Lehrer Ewald Kontschieder etwas zufällig noch Gelegenheit mit Theaterleiterin und Schauspielerin Johanna Porcheddu sowie den Schaupieler*innen Diletta La Rosa und Paolo Tosin zu diskutieren. Die Theaterleiterin war über die von Seiten unserer Schüler durchwegs positiven Rückmeldungen zum anspruchsvollen Stück höchst erfreut.
Das Stück ist eine wertvolle Beschäftigung mit der Zeitgeschichte und schärft die Sinne für Ungerechtigkeiten.
Hinweis: Das Stück läuft noch bis 27.10. im Theater in der Altstadt in Meran.

Erinnerungslernen: Jüdisches Meran

Schüler*innen der 5ABW am jüdischen Friedhof Meran mit Joachim Innerhofer

Am Mittwochmorgen vergangener Woche, machten sich die Schüler*innen der 5ABW auf den Weg, Orte jüdischer Vergangenheit in der Stadt Meran aufzuspüren. Der Stadtrundgang begann beim jüdischen Friedhof: Joachim Innerhofer von der jüdischen Kultusgemeinde Meran wusste über eine Geschichte, von der kaum noch jemand aus eigener Erfahrung berichten kann, sehr viel zu erzählen: Meran war vor 1938, als auch in Italien die Rassengesetze eingeführt wurden, kulturelles und religiöses Zentrum von ungefähr 600 Personen. Sie wurden Opfer von Verfolgung und Vertreibung, Internierung und Vernichtung. Die Gräber sind heute ein Ort der Erinnerung und der Begegnung von Nachkommen ehemaliger Mitglieder der Jüdischen Gemeinde.
Der Lehrausgang brachte die Schüler*innen auch bis zum Mahnmal in der O.-Huber-Straße, wo in der Nähe jüdische Bewohner Merans eingesperrt und schließlich deportiert worden waren, und führte über Stolpersteine vorbei am ehemaligen Hotel Bellaria, über die Villa Eldorado bis zur Synagoge.  

„Vom Unrecht des nationalsozialistischen Regimes haben wir schon gewusst, dass es auch in unserer Stadt Opfer gab, hat uns niemand erzählt“, so ein Schüler.
An Herrn Joachim Innerhofer ein herzliches Danke für seine Bereitschaft uns zu begleiten, sagen die Schüler*innen der 5ABW und die Lehrpersonen Vettori M. und Pircher H.

Projekt mit Schulklassen aus der Lombardei

Hier beim Besuch im Elektronik-Labor

Die Klasse 4 ABW der TFO bekam in der Adventszeit Besuch aus Palazzolo sull’Oglio, einer Stadt in der Nähe von Brescia. Zwei Schulklassen der Oberschule „Giovanni Falcone“ (Istituto d’Istruzione Superiore) waren nämlich auf Meran-Besuch. Dabei interessierte es die Klassen besonders auch, unsere Schule kennenzulernen. Für sie war die Fahrt etwas ganz Besonderes, hatten sie ja die letzten beiden Jahre wegen der Pandemie überhaupt keine Lehrfahrten mehr machen können.
Die Schüler der 4 ABW führten die 30 Schülerinnen durch unsere Schule und zeigten ihnen, zwischen deutscher und italienischer Sprache pendelnd, v.a. einige Labors und Fachräumlichkeiten. Die Schülerinnen zeigten sich begeistert vom räumlichen und technischen Angebot. Laut Aussagen war es der beeindruckendste Teil ihrer Lehrfahrt in die Passerstadt.
Daneben gab es für die Klassen ebenso eine kurze Einführung in unsere Nachbarschule „Gandhi“ durch Lidia Fallai. Hauptprogrammpunkt war jedoch eine nachmittägliche historisch-architektonische Führung durch Meran, immer von den 4 ABW-Schülern in Kleingruppen durchgeführt und mit Prof. Ewald Kontschieder vorbereitet. Der Besuch der lombardischen Partnerschule endete mit einem gemeinsamen Abstecher auf den Weihnachtsmarkt.
Organisiert worden war die Begegnung von Bruna D’Elia, Deutschlehrerin aus Brescia, und Ewald Kontschieder, Deutsch- und Geschichtelehrer an der TFO. Begleitet wurden die Klassen außerdem von Prof.in Virna Colombi.