Archive for the Film, Vorträge, Theater Category

Den Gipfelsturm gut geplant

Interessiertes Publikum, Elternverterter und Schüler

Interessiertes Publikum, Elternverterter und Schüler

Schule: Die richtige Entscheidung nach der Oberschule zu treffen, ist ganz schön schwer – Elternrat lud zum Informationsabend

Meran (sep) – Studieren oder arbeiten gehen oder sich gar eine Verschnaufpause gönnen? Die Fülle der beruflichen Möglichkeiten und die Ungewissheit, wie die Zukunft wird, machen es Jugendlichen heute ganz schön schwer, die richtige Entscheidung zu treffen. Grund genug, sich einmal von Experten Rat zu holen, dachte sich der Elternrat des Realgymnasiums „Albert Einstein“ und der Technologischen Fachoberschule „Oskar von Miller“ Meran und lud am Mittwoch zu einem Elternabend.

„Arbeitswelt und Bildungssystem sind in radikalem Wandel“, eröffnete Rolanda Tschuguell ihre Ausführungen über Trends und Tendenzen auf dem Arbeitsmarkt. Mit rund 11 Prozent sei auch in Südtirol die Jugendarbeitslosigkeit nicht mehr kleinzureden. Betroffen seien vor allem Jugendliche ohne Schulabschluss und mit fehlenden Sprachkenntnissen in der zweiten Landessprache, ergänzte die Direktorin des Amtes für Ausbildungs- und Berufsberatung.

Amtsdirektorin Rolanda Tschuguell beim Info-Abend

Amtsdirektorin Rolanda Tschuguell beim Info-Abend

Was den Arbeitsmarkt für die nächsten 10 bis 20 Jahre betrifft, ließen sich Tendenzen voraussagen. Wer einen sicheren Job im öffentlichen Dienst anstrebt, werde sich schwer tun, meinte Tschuguell, während sich für Schul- und Studienabgänger in den MINT-Fächern immer mehr neue Arbeitsplätze eröffneten. Mit MINT sind Ausbildungen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik gemeint. Neben der Dreisprachigkeit würden in Zukunft aber auch die Schlüsselkompetenzen wie Teamfähigkeit, Kontaktfreude und selbständiges Arbeiten immer bedeutender.

Dass gute Information Voraussetzung für eine weise Entscheidung ist, davon sind die Elternratsvorsitzenden Elmar Knoll und Petra Schweitzer überzeugt. Hilfe und Unterstützung bieten den Jugendlichen die zehn Ausbildungs- und Berufsberatungszentren im Land. Für Meran stellte Priska Unterweger den Dienst am Sandplatz vor. „In letzter Zeit kommen immer mehr auch Eltern mit in die Beratung“, freute sich die Expertin und erläutere in ihren Ausführungen die Studienmöglichkeiten im In- und Ausland. Die Zeiten, wo man sich an einer Universität fast formlos einschrieb, sind längst vorbei, weiß Unterweger.

Wer heute studieren möchte, muss sich rechtzeitig anmelden und oft einen Aufnahmetest bestehen. Ein schlechtes Ergebnis bei der Abschlussprüfung (unter 70 Punkten) kann auch zum Nachteil gereichen. Sich rechtzeitig zu informieren und sich nicht erst nach der Abschlussprüfung für ein Studium zu entscheiden, legte Unterweger Eltern und Schülern ans Herz.

Durch die alternde Gesellschaft verstehe es sich auch von selbst, dass der Sozial- und Gesundheitsbereich in Zukunft Arbeitsmöglichkeiten bieten wird. Die Vorstellung des fixen und dazu noch lebenslangen Arbeitsplatzes sei aber jetzt schon passè. Ständige Aus- und Weiterbildung sowie mehrfacher Arbeits-, wenn nicht gar Berufswechsel würden vom Arbeitnehmer in Zukunft erwartet, prognostizierten die zwei Expertinnen.

Die zahlreichen Interessierten, die am Informationsabend im Mehrzwecksaal der Schule teilnahmen, beweisen, dass das Thema den Eltern und Jugendlichen unter den Nägeln brennt.

Reduse, reuse, recycling oder Unser Leben neu denken

Über Wiederverwertung und Konsum nachdenken

Über Wiederverwertung und Konsum nachdenken

Müll verringern, wieder verwerten und nachhaltig leben, lautete das Motto einer Veranstaltung am Donnerstagmorgen im Bürgersaal. Die zweiten Klassen der TFO und eine Klasse des Realgymnasiums haben daran teilgenommen.

Der Salzburger Anton Frisch von der Umweltorganisation „Global 2000“  führte in die Thematik ein. „Reduse“ ist ein Umweltprojekt, das zum nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen aufruft. Fakt ist, dass wir mehr Rohstoffe verbrauchen als nachwachsen; der 20. August war heuer der „Welterschöpfungstag“. Das bedeutet, alle Ressourcen der Welt waren aufgebraucht. In einem Film wurde anschaulich dargestellt, wohin eine Wirtschaft des grenzenlosen Wachstums geführt hat. Der Widerspruch zwischen einer Erde mit begrenzten Rohstoffen und der kapitalistischen Wirtschaftstheorie wurde deutlich. Fakt ist auch, dass die reichen Länder drei Viertel alle Rohstoffe für sich verbrauchen.

Reduse02Europa ist ein Kontinent, der von den weltweiten Rohstoffen sehr abhängig ist und zählt zu den Spitzenreitern im Rohstoffverbrauch. Am Beispiel von Baumwolle, Lithium und Aluminium wurde aufgezeigt, wie ungerecht, umweltschädlich und verschwenderisch die Weltwirtschaft vorgeht. Die ökologischen und sozialen Kosten werden in den niedrigen Endproduktpreisen in keinster Weise berücksichtigt. Wie der bedenkenlose Anbau von Baumwelle die Umwelt zerstören kann, demonstriert der heute großteils ausgetrocknete Aralsee dramatisch. Anton Frisch rief dazu, beim Einkauf bewusster vorzugehen und z.B. Biobaumwolle zu verlangen bzw. Produkte von „fairtrade“ vorzuziehen.

Dass Geräte wie Handy, PC oder Fernseher heute so gebaut werden, dass sie nur eine bestimmte Zeit lang funktionstüchtig sind, hängt mit einer Wirtschaft zusammen, die auf Konsum beruht. Daher sollten wir auch beim Kauf von Hightech-Produkten auf die Acht geben. „Zero Waste-Null-Abfall-Produkte“ sollten verlangt werden. Wenn der Konsument umdenkt, wird auch die Wirtschaft nachziehen! Der Vormittag wurde im Rahmen der „Europäischen Woche der Müllvermeidung“ von der Landesagentur für Umwelt organisiert. Die Schüler/innen wurden von den Professoren Franziska Müller, Heidemarie Unterholzner und Josef Prantl begleitet.

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Ohne Moos nix los – Vortrag für Eltern

"Nach Golde drängt am Golde hängt doch alles" ("Faust I" Goethe)

“Nach Golde drängt am Golde hängt doch alles” (“Faust I” Goethe)

Das “liebe” Geld birgt allerhand Zündstoff, auch zwischen Eltern und Kindern. Werner Niederbrunner von der Schuldnerberatung der Caritas widmet sich dem Thema am Donnerstag, 28. November um 19.30 Uhr an unserer Schule.

Der Vortragsabend richtet sich an Mütter und Väter, die der Sache auf den Grund gehen wollen. Er bietet Informationen und Tipps zu Taschengeld und zum Umgang mit Geld, zu Konsum und Schulden bei Jugendlichen.

Eine Komödie über die Wirtschaftskrise

Die TFO und andere Schulklassen bei der Aufführung in Naturns

Schülerinnen und Schüler der TFO und weitere Schulklassen während der Aufführung in Naturns

Kurzweilig und doch geistreich war das neueste Märchenstück des Naturnser „kWer-Theaters“  unter Leitung von Selma Mahlknecht und Kurt Gritsch, ehemaliger Lehrer an der TFO.

Für den renommierten Schweizer Dramatiker Friedrich Dürrenmatt kommt nur mehr die Komödie dem heutigen Menschen bei. Dies beherzigend schrieb die Rablanderin Selma Mahlknecht ein Märchenstück, gewürzt allerdings mit reichlich Anspielungen auf die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise. Vergangene Woche schauten sich die zweiten und einige dritte Klassen das Stück im Pfarrsaal von Naturns an.

„Märchen faszinieren mich schon seit langem und ich wollte immer schon ein Märchenstück schreiben“, erklärt die Autorin, die selbst Lehrerin ist. Herausgekommen ist eine Komödie, die alles bietet, was des Märchenfreunds Herz begehrt: schöne Prinzessinnen, sprechende Tiere, magische Gegenstände – alles mit einem Augenzwinkern und gar manchen Anspielungen auf aktuelle Situationen serviert.

Vordergründig kommt das Stück als leichtes Amüsement daher, in Wirklichkeit ist es aber eine recht bittere Anspielung auf die aktuelle Wirtschaftskrise.  Für die Hauptfigur, Prinzessin Protzwitha die Prunkvolle, gibt es nur eine Möglichkeit, ihr marodes Königreich zu retten: Entlassungen, Einsparungen, Steuererhöhungen, Privatisierung.  Die Märchenstunde entpuppt sich hintergründig als scharfe Analyse unserer derzeitigen Wirtschafts- und Finanzkrise. „Das Stück weist mit viel Humor und reichlich Wortspielen auf die Krise und ihre Folgen hin“, schrieb Max Steiner von der 3ABW in seiner Besprechung. Und Philipp Königsrainer meint, dass es sehr „jugendgerecht und lustig war“. „Die Schauspieler haben uns in humorvoller, aber lehrreicher Weise aufgezeigt, wie schwierig die heute Weltwirtschaft zu durchblicken ist und welche Probleme in der heutigen Finanz- und Schuldenkrise stecken.“

Für das „kWerTheater“ war die heurige Theatersaison ein Jubiläum, schließlich besteht die Gruppe, die aus der Naturnser Volksbühne hervorging, seit fünf Jahren. Jedes Jahr brachte die junge Schauspieltruppe um Selma Mahlknecht ein neues Stück auf die Bühne, die sich allesamt mit aktuellen Themen auseinandersetzen und unter die Haut gehen. Mit dabei waren immer auch Klassen der TFO-Meran, die sich die Stücke ansahen.

 

Der freiberufliche Techniker – Ein Vortrag von Helmuth Stuppner

Helmuth Stuppner während seines Vortrages

Helmuth Stuppner während seines Vortrages

Am Mittwoch nachmittag hat der Präsident des Kollegiums der Periti Industriali,, in einem kurzweiligen Referat über das Berufsbild des freiberuflichen Technikers, “perito industriale” genannt, informiert. Anwesend waren alle vierten und fünften Klassen der TFO. Diese sind es nämlich, welche die Schule noch im auslaufenden Modell der Gewerbeoberschule abschließen werden. Sie sind damit auch die letzten, die bei entsprechendem Interesse den Beruf des selbständigen Technikers ausüben dürfen.

Dazu ist zunächst die Absolvierung eines – bezahlten – Berufspraktikums in einem Planungsbüro (2 Jahre) oder eine sonstige technische Tätigkeit in einem Betrieb (3 Jahre) erforderlich. Daran anschließend kann dann in Trient die Staatsprüfung – in deutscher Sprache – abgelegt werden, um sich schlussendlich in das Album der freiberuflichen Techniker eintragen zu lassen. Diese Eintragung berechtigt zur Unterzeichnung eigener Planungsprojekte, entweder in der Anlagenplanung für die Elektroniker oder in der Gebäudeplanung für die Bauwesenabgänger. Letztere führen übrigens die Zusatzbezeichnung “Perito Edile”. Stuppner hat in diesem Zusammenhang auch auf die leidige Tatsache hingewiesen, dass der Perito Edile einen deutlich geringeren Bekanntheitsgrad hat wie ein Geometer, obwohl beide genau dieselben Kompetenzen haben. Maßnahmen zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades werden seitens des Kollegiums laufend unternommen.

Wer genauere Informationen zu Aussichten, aber auch zu Formalitäten zum Einstieg in den Freiberuf wünscht, kann sich zu Bürozeiten an das Sekretariat des Kollegiums, Tel. 0471-971518 wenden oder die Homepage besuchen.

Der Vortrag seitens des Präsidenten Stuppner war der letzte, nachdem die Abgänger des neuen Schultypus der Technologischen Fachoberschule in Zukunft den Freiberuf nicht mehr ausüben dürfen. Die Schulgemeinschaft der TFO/GOB Meran dankt dem Referenten für die hervorragende Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren.

Interessierte GOB-Schüler werden über das Berufsbild des Perito informiert.

Interessierte GOB-Schüler_innen werden über das Berufsbild des Perito informiert.