„Erst die Kochkunst rettet uns vor der Barbarei“ – Schüler/innen der 3. Klassen besuchten die EXPO in Mailand

Zu Besuch auf der Expo 2015 in Mailand

Zu Besuch auf der Expo 2015 in Mailand

„Erst die Kochkunst rettet uns vor der Barbarei“: Bezeichnend titelt die FAZ und nimmt die EXPO kritisch unter die Lupe.
Einen Eindruck vom Megaevent Italiens in diesem Jahr erhielten kürzlich unsere Schülerinnen und Schüler der 3. Klassen bei ihrem zweitägigen Besuch von Mailands EXPO. Was habt ihr gegessen? Und war es gut? Die Weltausstellung in Mailand widmet sich vor allem der Frage nach der Ernährung der wachsenden Menschheit. Und jedes Land hat seine eigene Antwort.

„Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“, darum sollte es eigentlich gehen. Dass bei den „Menschen-Übermassen“, die sich auf dem 1,1 qkm großen Gelände in Rho und Pero nordwestlich von Mailand tummelten und begeistert bombastische Architektur bewunderten, das eigentliche Anliegen untergeht, verwundert nicht.

L'albero della vita (am Abend ein Licht- und Soundspektakel)

L’albero della vita: v.a. abends (aber nicht nur) Licht- und Soundspektakel)

am Abend

Als Symbol der Hoffnung ragt der 37 Meter hohe „Baum des Lebens“ über die Pavillons der 140 Länder, Organisationen und Firmen: Der stählerne und hölzerne Turm nach Art einer Riesenlotusblüte wächst aus dem Zentrum eines künstlichen Sees, und von Computern orchestrierte Wasserspiele schießen beleuchtete Fontänen aus dem Becken in den Himmel. Das erinnert mehr an Las Vegas oder barocke Verschwendungssucht, als dass es zur Verheißung einer nachhaltig bewirtschafteten Welt passte.

Auch wir haben gebannt das stündliche Spektakel verfolgt. Wer in einen der „gewichtigeren“ Pavillons hineinkommen wollte, musste stundenlanges Warten in Kauf nehmen. Bescheiden reihten sich die schlichten hölzernen, von den Organisatoren zur Verfügung gestellten Pavillons der armen Länder ein. Vor Afghanistan, Sambia oder Äthiopien fehlten die Schlangen. In den italienischen Kolossalpavillon zu kommen, war schier unmöglich. Und trotzdem ist uns allen etwas geblieben: das Gefühl zu „Einer Welt“ zu gehören und dass es allemal besser ist, sich über gutes Essen, schöne Landschaften und Traditionen auszutauschen als Waffen bzw. Hass und Gewalt zu säen.

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Das Begleiter/innen-Team der TFO

Für Mailand war die EXPO ein Gewinn auf alle Fälle. Das konnten die rund 60 Schüler/innen und ihre sechs Begleiter – die Professoren Umilietti, Unterholzner, Randazzo, Geiser, Prantl und Direktor Oberstaller, auf ihrem Rundgang durch Mailand am ersten Tag erfahren. Die Stadt hat ein neues Image erhalten. Davon zeugen die architektonisch durchaus sehenswerten Wolkenkratzer in „MiYork“, wie die Mailänder ihr neues Trendviertel in Isola nennen.

Im Fahrwasser der EXPO sind neue Restaurants und Hotels wie Schwammerln aus dem Boden geschossen. Von der gotischen Überpracht des Doms konnte sich eine Schülergruppe bei ihrem Aufstieg auf das Dach der Kathedrale selbst überzeugen und erhaschte bei strahlend blauem Himmelsgewölbe atemberaubende Ausblicke auf die Skyline der Stadt.

Das Zentrum von Mailand: der gotisch Dom.

Das Zentrum von Mailand: der gotische Dom.

Sehenswert auf alle Fälle ist auch das Technikmuseum “Leonardo da Vinci” (unsere Elektronikschüler zogen fast geschlossen nach einem Stadtrundgang dorthin). Aber auch der Triennale, Mailands Kulturtempel, stattete eine weitere Schülergruppe einen Besuch ab. Informationen zur Stadtgeschichte gab es auf der Hinführt, als Erinnerung erhielten alle ein kleines Kompendium zum Nachlesen.

Reich an Emotionen und Eindrücken verließen wir Mailand wohlauf und können von uns stolz nun behaupten, auf einer Weltausstellung gewesen zu sein: Und so ist vielleicht das größte Verdienst dieser Expo, die mehr als zwanzig Millionen Besucher aus aller Welt empfing, sie alle an einen Tisch gebracht zu haben.

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