Im Mittelpunkt einer eindrucksvollen Veranstaltung an der Technologischen Fachoberschule Meran stand Prof. Hubert Egger, international anerkannter Medizintechniker und Pionier bionischer Prothesen. Der gebürtige Brixner, selbst Absolvent der damaligen Gewerbeoberschule, präsentierte eine fühlende Armprothese – ausgestattet mit Sensoren, Mikrochips und einer Haut aus Carbonfasern. Die Elektronik-Schüler/-innen erlebten hautnah, wie Technik und Biologie verschmelzen: Prothesen, die Druck und Temperatur wahrnehmen und Signale an das Nervensystem zurückgeben. Egger, der Elektrotechnik und Medizin studierte, betonte dabei die ethischen Herausforderungen moderner Medizintechnik.
Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit engagiert er sich auch humanitär – etwa in der Ukraine, wo er amputierten Kriegsopfern mit gespendeten Prothesen hilft. Die Begegnung an der TFO machte deutlich: Moderne Technik kann weit mehr als ersetzen – sie gibt ein Stück Leben zurück. Eine inspirierende Rückkehr an die schulischen Wurzeln und ein Aufruf, Technik immer im Dienst des Menschen zu denken.
Organisiert wurde die Begegnung mit Hubert Egger von den Lehrpersonen Heidi Unterholzner, Thomas Spiss und Vizedirektor Josef Prantl.
Am 3. April 2025 fand an unserer Schule der erste Südtiroler Literaturtag statt. An diesem besonderen Vormittag nahmen die Abschlussklassen sowie eine 4. Klasse teil. Die Veranstaltung wurde von der Fachgruppe Deutsch unter Leitung von Prof. Ewald Kontschieder und der Schulbibliothek organisiert. Bekannte Vertreterinnen und Vertreter der Südtiroler Literatur, darunter Sabine Gruber, Sepp Mall, Lene Morgenstern und Matthias Schönweger, waren der Einladung gefolgt.
Südtiroler Literaturtag am RGTFO Meran. V.l. Sepp Mall, Sabine Gruber, Sigurd Paul Scheichl, Matthias Schönweger und Lene Morgenstern
Zu Beginn unternahm der ehemalige Universitätsprofessor für Literatur, Sigurd Paul Scheichl, einen Streifzug durch die Geschichte der Literatur aus Südtirol, von Oswald von Wolkenstein bis N.C. Kaser. Anschließend boten die Gäste einen kurzen Einblick in ihre literarischen Arbeiten. Sabine Gruber las einen Ausschnitt aus ihrem Roman “Stillbach oder Die Sehnsucht” sowie zwei ihrer Gedichte vor. Sepp Mall präsentierte sein sehr kritisches Gedicht mit dem provokanten Titel „Leck mich“. Matthias Schönweger beeindruckte mit einer besonderen Performance, während Lene Morgenstern einen Poetry Slam vorstellte. Im Anschluss hatten die Schüler die Möglichkeit, an “Tischen” Fragen zu stellen und mit den Autoren ins Gespräch zu kommen.
Aufmerksam horchen die Schüler Sepp Mall zu.
Der Literaturtag war für die Maturanten und Maturantinnen insgesamt eine bereichernde Erfahrung. Besonders beeindruckend waren der Poetry-Slam von Lene Morgenstern und die Performance von Matthias Schönweger. “Wir hätten nicht gedacht, dass Literatur so direkt, so lebendig und ehrlich sein kann”, sagte eine Teilnehmerin.
Lene Morgenstern hat mit ihrem Auftritt viele begeistert. Ihre Slam war kraftvoll, politisch und gleichzeitig persönlich. “Sie hat über Themen gesprochen, die uns junge Leute wirklich etwas angehen”, meint ein Maturant. Matthias Schönweger war dann nochmal ganz anders – eher schrill, provokant, ein bisschen verrückt, aber auf eine positive Art. Seine Performance war total unkonventionell, theatralisch, und dabei hat er sich immer wieder selbst und auch das Publikum auf die Schippe genommen. Das war ungewohnt, aber irgendwie auch befreiend. Er hat mit Sprache gespielt und dabei gezeigt, dass Literatur auch Spaß machen kann und nicht immer ernst und trocken sein muss.
Prof. Ewald Kontschieder, Ideator des Literturtages, richtet Sabine Gruber das Mikrophon ein.
“Vom Südtiroler Literaturtag nehmen wir mit, dass Literatur mehr ist als Textanalyse: Dass sie ein Ventil sein kann für alles, was einen beschäftigt – Wut, Frust, Liebe, Zweifel”, sagt eine Schülerin.
Prof. Paul Scheichl mit Schuldirektor David Augscheller, links Prof.in Beatrix Reichert und Prof.in Stefania Cavallar
Nach einer Kaffeepause in der Schulbar wurden die Schülerinnen und Schüler zum zweiten Teil der Veranstaltung in den Mehrzwecksaal gebeten. “Wir durften an einem der vier “Autorentische” Platz nehmen. An diesen Tischen hatten wir die einmalige Gelegenheit, die Autoren/-innen besser kennenzulernen. Nach 15 eindrucksvollen Minuten durften wir die Tische wechseln. Abschließend wurden die Gäste auf das Podium gebeten, um offene Fragen zu beantworten. Die Veranstaltung endete mit großem Applaus”, berichtet die 5 ABW.
Eine besondere Inszenierung des Goetheschen “Faust” gab es für Klassen der TFO und des RG vor kurzem an unserer Schule zu sehen. Die Version für zwei Schauspieler, mit der die Schauspieler Georg Kaser und Peter Schorn seit einigen Jahren durch die Lande ziehen, hat seine eigenen Reize. Sie spielen alle wichtigen Figuren im Wechsel und überraschen mit humorvollen oder auch skurillen Einfällen. Die Inszenierung ist als Lesung angelegt, gleitet aber immer wieder ins Schauspielen ab und ist dabei manchmal auch partizipativ angelegt ist. So ziehen die Schauspieler auch einmal als Polonaise mit Zuschauern durch den Mehrzwecksaal, dem Ort der Aufführung. Oder holen eine Lehrperson auf die Bühne. Insgesamt eine gelungene Aufführung, die den “Faust” in einer etwas reduzierten Form dem jungen Publikum näher gebracht hat.
Am 27. März fand eine spannende Sportveranstaltung im Bereich Orientierungslauf statt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Südtirol traten an, um ihre Fähigkeiten im Navigieren und Laufen unter Beweis zu stellen. Hervorzuheben ist die Leistung von unserer Schülerin Nora Fliri, die sich in einem packenden Wettkampf den 2. Platz hinter Baumgartner Laura aus Brixen sicherte.
Zwei Reisetage über die Alpen zu einigen besonderen Gebäuden in Innsbruck, Rosenheim und Salzburg erwarteten die beiden 4. Bauwesenklassen Ende März. Die Architekturlehrfahrt , v.a. von Prof. Martin Hiegelsberger vorbereitet, hat bereits eine lange Tradition an unserer Schule. Es gibt sie seit über 20 Jahren. Mit begleitet wurde die Klassen von den Prof.en Laura Tröbinger und Ewald Kontschieder. Als erstes Ziel wurde die Bergisel-Schanze angesteuert, die mehrfach umgebaut ihr derzeitiges Aussehen durch die berühmte irakisch-britische Architektin Zaha Hadid vor zwei Jahrzehnten erhielt. Die Gruppe wurde in zwei aufgeteilt und zwei Skispringer führten bei einer Begehung in die Geschichte der Schanze und den Skiflugsport ein.
Manche bewältigten die 455 Stufen vom Stadion-Eingang bis zum Schanzenturm zu Fuß und hatten so einen guten Ausgleich zur Busfahrt. Atemberaubend der Ausblick von der Dachterrasse des Sprungturms über Innsbruck – und wohl keiner dachte daran, dass genau an dieser Stelle die Tiroler vor über 200 Jahren gegen napoleonische Truppen gekämpft hatten.
Der nächste Zwischenstopp brachte die Schulklassen an diesem wolkenverhangenen Tag ins Alpenvorland an die TU Rosenheim, wo die Führung auch in das Testlabor der Bauingenieure führte. Auch bei diesem Besuch erwartete die Meraner Gruppe eine kundige Führung, welche die Erweiterungsbauten der Hochschule zeigte und in einem Seminarraum in die Studienmöglichkeiten an der TU (z.B. Holzbau) einführte.
Weiter führte die Fahrt in Merans Partnerstadt Salzburg, wo zunächst ein modernes Büro- und Wohngebäude besichtigt wurde, das über einen eigenen Fahrradaufzug und eine großzügige Fahrradgarage verfügt. Viele hat aber am meisten erstaunt, dass keine Oberdecke in den Wohn- und Büroräumen eingezogen waren und die Kabelkanäle und Rohre frei sichtbar angebracht sind. Nach dem Einchecken ins Hotel gab es freien Ausgang in die Stadt, während das Abendessen wieder alle im Hotel versammelte.
Der zweite Tag führte die Klassen an ein ehemaliges Fußballstadium, dessen Feld heute brach liegt. Dafür sind drum herum große, moderne Gebäude entstanden. Davon besichtigten die Schüler die neue Stadtbibliothek (5000 qm), wobei sie vom Architektenpaar persönlich begleitet wurden. Der Bibliotheksleiter zeigte die großzügigen Räumlichkeiten, die über ein hoch über dem Gebäude liegenden Café mit spektakulärem Ausblick über die Stadt verfügt. Die Klassen erreichten es mit Hilfe eines Schrägaufzuges. An diesem umglasten Ort finden auch kulturelle Veranstaltungen statt. Von diesem Ort ging es dann zu Fuß entlang der Salzach ins barocke Stadtzentrum, wo es viele berühmte Barockgebäude, -Plätze und -Brunnen gibt. Prof. Kontschieder gab einen kurzen Einblick in die fürstbischöfliche Geschichte der einst mächtigen Residenzstadt. Die Klassen lösten sich fürs Mittagessen am Dom zu St. Peter auf; er war zur Zeit des Neubaus Anfang des 17. Jahrhunderts der größte nördlich der Alpen. Da die Reisegruppe genau um 12 Uhr den Dom erreichte, konnte sie dem Glockenspiel am gegenüberliegenden Turm der Neuen Residenz lauschen. Nach dem Innenstadtrundgang mit Mittagessen kam es zum Höhepunkt des Tages. Der Abschluss der Reise war nämlich der Besichtigung des Fußballstadiums des RB Salzburg gewidmet. Das moderne, großzügig ausgeführte Stadion gibt es inzwischen seit über 20 Jahren und begeisterte die Schulklassen. Eine kundige und sympathische Führung in zwei aufgeteilten Gruppen ließ die Reisenden die Weitläufigkeit erschließen. So konnten sie es auch mit dem letztes Jahr besuchten Mailänder San-Siro-Stadion vergleichen. Salzburg schneidet da deutlich besser ab, wenn auch die italienische Fußballwelt vielleicht die bekanntere als die österreichische ist.
Schließlich machten sich die TFO-ler auf die Rückfahrt mit dem Silbernagl-Bus, wo es weitere Höhepunkte in der Kleingruppe beim Kartenspiel und anregenden Gesprächen gab. Insgesamt eine kurze, aber intensive Reise mit vielen Eindrücken und angenehmen Reisegefährten.
Ab September 2022 müssen alle Bürger/-innen aus Nicht-EU-Ländern Kenntnisse einer Landessprache und der lokalen Gesellschaft nachweisen, um für das Familien und Kindergeld des Landes ansuchen zu können.
Nähere Infos dazu gibt es auf der Seite:
Unsere Schule ist Partner der Erasmus-Akkreditierung ELLEu (Erasmus+ Lehren und Lernen in Europa) der Deutschen Bildungs- direktion und ermöglicht ihrem Personal EU-geförderte Fortbildungen im Ausland.